Der Landesverband der Vogelliebhaber und Züchter Sachsen-Anhalt hatte zur 19. Landesmeisterschaft geladen. Ausrichter war der Kanarienzuchtverein Bitterfeld. "Wir führen gleichzeitig eine Regionalschau durch und ehren die schönsten Tiere", erklärte Stefan Kühnel, stellvertretender Ausstellungsleiter.
Bereits am Mittwoch wurden die 556 teilnehmenden Vögel eingeliefert und in standardisierten Käfigen in der Halle untergebrachtt. "Jeder Käfig ist 30 Zentimeter breit, 20 Zentimeter tief und 30 hoch - das sind die Vorschriften", erklärt Kühnel. Am Donnerstag bewerteten dann fünf Preisrichter die Schönheit der Tiere. Form und Größe, Haltung, Gefieder und Farbe flossen in die Punktzahl ein. 100 Punkte kann jedes einzelne Tier theoretisch erreichen. "Diese Punktzahl wird aber nicht vergeben", erklärt Werner Götze. Er ist der zweite Vorsitzende im Landesverband und Vorsitzender im Vogelzuchtverein Halle. Bei dieser Schau waren 92 Punkte das beste Ergebnis eines Vogels.
Die Kanarienvögel wurden als Einzeltiere oder in so genannten Kollektionen von vier Tieren bewertet. Unter Tageslichtlampen müssen die kleinen gefiederten Freunde dann ihr Bestes geben. "Das Gefieder muss richtig sitzen und sie dürfen nicht zu aktiv, aber auch nicht zu ruhig sein", so Kühnel, der selbst zwei Landesmeistertitel und zwei Pokale als Regionalmeister mit nach Hause nehmen kann. Mit 30 Tieren nahm er an der Veranstaltung teil. Die vier Gloster-Weibchen sind sein ganzer Stolz. "Und Weibchen benehmen sich meist besser als ihre männlichen Kollegen", verrät der Fachmann.
Der Gloster gehört zu den kleinen, glatt befiederten Kanarienrassen und mit einer Punktzahl von insgesamt 365 Punkten freut sich der Züchter über die zweitbeste Wertung der Schau.
Seit 1969 gibt es den Bitterfelder Verein. Vogelausstellungen und Meisterschaften gab es von Anfang an. Aus der damaligen Bezirksmeisterschaft ist inzwischen die jährlich stattfindende Regionalschau geworden. "Daran schließen wir immer eine öffentliche Vogelausstellung an. Schließlich wollen wir uns auch präsentieren", sagt Kühnel. Und die Besucherzahlen sprechen in diesem Jahr für sich. Über dreihundert Vogelfreunde reisten aus ganz Sachsen-Anhalt nach Greppin. Unter ihnen auch Familie Lüdtke aus Weißandt-Gölzau. Diese Vogelfreunde beherbergen selbst zwanzig Kanarienvögel. "Wir halten die Vögel als Hobby, weil sie so schön singen", erklärt Walburga Lüdtke. In der Greppiner Fechthalle wollen sie sehen, welche Farbkombinationen und Typen es gibt. "Wenn uns ein Vogel ganz besonders gefällt, nehmen wir ihn vielleicht mit", verrät Peter Lüdtke. Denn zum Kauf stehen einige der gefiederten Freunde an diesem Wochenende auch.
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